Thorens TD 160 B „Woody“

Ich konnte Ende 2005 über ebay einen Thorens TD 160 B erwerben. Das „B“ weist darauf hin, dass dieses Laufwerk ohne Tonarm ausgeliefert wurde – eben „Base“. Ursprünglich trug der Plattenspieler einen SME-Tonarm, den der Verkäufer auf ein neues Laufwerk montiert hatte, weshalb ich das Laufwerk ohne Tonarm kaufte.

Nach einer ersten Inspektion machte ich mir Gedanken um das „Gehäuse“ (Zarge) des Plattenspielers und um das Aussehen. Ein TD 160 sieht ziemlich „billig“ aus, wenn der Käufer in den 1980er Jahren zu den aufgerufenen ca. 500 D-Mark nicht noch etwas hinzulegte und ein furniertes Gehäuse statt des schwarz lackierten orderte. Außerdem begann die auf das Subchassis aufgeklebte Metallfolie sich zu lösen – eine „Krankheit“, die fast alle alten 160er haben.

So entstand der Plan, die aus MDF gefertigte 16 mm starke/dicke Zarge durch eine etwas stabilere Konstruktion zu ersetzen und auch die billige Bodenwanne aus Plastik loszuwerden.. Das lässt sich relativ einfach bewerkstelligen, da das Subchassis nur an den vier Ecken auf eingeleimten Holzklötzen aufliegt. Ich entschied mich für eine Sandwichkonstruktion aus zwei Lagen MDF in 10 mm Dicke und einer Lage aus Multiplex. Auch wird meine Zarge etwas höher als die originale Zarge.

Materialmix: MDF und Multiplex

Die erreichte Zargendicke und -höhe steht für mich noch in einem „ästhetischen“ Verhältnis. Dicker und höher wäre der Deckplatte und der Größe des Plattenspielers nicht mehr gerecht geworden.

Die Holzstreifen wurden mit handelsüblichem Leim verklebt

Die Platten als Sandwich verleimt

und anschließend mit dem Exzenterschleifer auf eine einheitliche Höhe gebracht

auf gleiche Höhe geschliffen

Nun konnte ich auf der Tischkreissäge die Gehrungen anbringen und die Zarge zu einem ersten Probelauf zusammensetzen

Probelauf – passt!

Auch das Chassis durfte schon einmal zur Probe sitzen

Probesitzung

Für das „schöne Aussehen“ habe ich die Zarge mit Zebrano-Furnier furniert (Bügeleisenmethode) und mit Hartöl mehrfach behandelt

Zebrano-Furnier

Die Metallplatte hatte ich mit einem großen Kochmesser vorsichtig abgelöst und mit Pattex wieder auf das Chassis geklebt. Dann durfte das Chassis wieder in der neuen Zarge Platz nehmen

Das Chassis in der neuen Zarge

Nun musste ich noch auf den bestellte Tonarm warten. Die (deutsche) Firma Phonotools ließ bei Jelco Tonarme unter ihrem Namen fertigen. Ich hatte einen „Vivid One“ bestellt, welcher dem Jelco SA 250T entspricht. Das ist ein „gerader“ Tonarm mit 9 Zoll Länge und einem fest verbauten Headshell. Der Preis betrug (relativ) günstige 360 EUR. Bevor der Tonarm bei mir eintraf, habe ich an der Innenkante der Zarge noch eine Fase angebracht, die schwarz lackiert wurde. Dadurch ergibt sich ein stimmiger Übergang zwischen der Zarge und der Metallplatte

Schwarze Fase an der Innenkante

Bis der Tonarm endlich geliefert wurde, habe ich der Zarge noch einen Boden aus Multiplex spendiert. Darin habe ich drei Gewindebuchsen eingelassen, in die Spikes eingedreht werden können. Dadurch kann der Plattenspieler „in’s Wasser“ gestellt werden. Zusätzliche habe ich härtere Federn für das Subchassis erworben, damit lässt sich das „schwabbelige“ Verhalten des Chassis besser in den Griff bekommen.

Dann wurde endlich der Tonarm geliefert und sofort verbaut. Mit einem Ortofon Vinylmaster Red bestückt durfte der Spieler dann die ersten LP-Seiten anspielen

Fertig und spielt!

Du hast ja eine Meise!

Einen Vogel haben bedeutet ja nicht unbedingt etwas gutes. In diesem Fall habe ich aber eine Wohnung an ein Meisenpaar „vermietet“. Gute Lage, Kleingärten mit Insekten direkt „um die Ecke“, WLan mit 30 Mbit verfügbar, Fütterhäuschen in unmittelbarer Nähe 😉

Durch das große „C“ bedingt habe ich im letzten Herbst vieles gebastelt. Auch einen Nistkasten für Meisen (Bauanleitung vom NaBu gibt es hier externer Link), der seitdem an einem Baum neben unserem Haus hängt. Ein- und ausfliegende Meisen habe ich schon gesehen, meine Fotoversuche (100 Aufnahmen im Abstand von 5 Sekunden) führten aber erst heute zu einem (teilweisen) Erfolg. Die Piepmatze sind wohl immer ein- und ausgeflogen, wenn die Kamera gerade keine Aufnahme gemacht hat. Heute konnte ich unter den 100 Aufnahmen zwei finden, die ein halbwegs brauchbares Ergebnis zeigen.

Meise rein

und Meise wieder raus

Muss mir mal eine neue Strategie ausdenken. Bei der Verbindung per WifFi und Übertragung des Sucherbildes auf das Smartphone ist die zeitliche Verzögerung beim auslösen zu groß. Bei reiner Fernbedienung sehe ich nix auf dem Smartphone. Werde es nächste Tage mal mit der Serienbildfunktion und Auslösung per WiFi versuchen.

„I don’t drink coffee, I take tea, my dear“

Bei diesem bekannten Lied von Sting fiel mir ein, dass Tea (Tee) ja auch stilecht warm gehalten werden muss… Also habe ich gegen den Corona-Blues Material beschafft und Warmhaltevorrichtungen für Teekannen – auch bekannt als Stövchen – gebaut.

Materialliste:

  • Buche-Leimholz in der Abmessung 80 x 20 cm
  • Aluminiumrohr, 10 mm Durchmesser, 1 mm Wandstärke, 1 m lang
  • Lamellos (Flachdübel) der Größe 10 (20 geht auch)
  • Leim und Öl, mit dem die Oberfläche behandelt werden kann.

Alternativen:

  • Massivholz, welches ggf. abgerichtet wird
  • Edelstahlrohr oder Vollmaterial in ähnlichen Abmessungen
  • Holzdübel oder Dominos (der Firma Festool, wenn man denn eine Domino-Fräse besitzt)

Verwendete Werkzeuge:

  • Tauchkreissäge mit Führungsschiene für den Zuschnitt, alternativ Tischkreissäge oder ein (gute) Stichsäge, möglichst mit Anschlag, damit die Schnitte winklig und gerade werden!
  • Oberfräse mit Kopierhülsen und passender Vorrichtung für die Aussparungen, in die die Teelichte gesetzt werden – kann zur Not auch weggelassen werden.
  • Flachdübelfräse, Bohrmaschine und 10 mm Holzbohrer
  • Rohrschneider für das Aluminiumrohr, alternativ eine Eisensäge

Bei den von mir angegebenen Maßen für das Leimholz kann man aus einer Platte die Teile für zwei Stövchen schneiden. Je nach Breite des Zuschnitts bzw. des Stövchens kommt man mit 2 Aluminiumrohren für 2 Stövchen hin.

Mein Zuschnitt war für eine größere Zahl von Stövchen gedacht. Auf das folgende Bild geschaut ist die „Grundplatte“ 18 cm „breit“ (und 20 cm „hoch“). Die seitlich angesetzten (stumpf verleimten) Seiten sind 8 cm „breit“ und 20 cm „hoch“ – also immer Stücke, die nacheinander von der Leimholzplatte abgesägt werden. Hier der komplette und vorbereitete Zuschnitt

Die vorbereiteten Teile

In der Mitte die Grundplatte, die zwei mittig angeordnete Aussparungen für Maxi und „normale“ Teelichte. Links und rechts die Seiten, die schon die Fräsung für die Lamellos enthalten. Oben 4 Abschnitte Aluminiumrohr mit 19,5 cm Länge. Damit reichen diese auf jeder Seite etwas über 1 cm in das Holz.

Alle Teile werden nach dem Zuschnitt geschliffen, die Kanten leicht gebrochen. Wer mag, kann die äußeren Kanten auch mit einem Abrundfräser bearbeiten. Das geht aber auch zum Schluss.

Für die Teelicht-Aussparungen habe ich mir mit dem Kreisschneider in zwei Brettchen Kreise geschnitten, die in der Kombination mit den Kopierhülsen den passenden Durchmesser ergeben.

Falls man keine Flachdübelfräse oder Dominofräse besitzt, kann man die Grundplatte und die Seitenteile auch mit Holzdübeln verbinden. Falls man es sich nicht zutraut, diese passgenau zu bohren, kann man auch nachträglich Löcher von außen bohren, Dübel einleimen und die Überstände kürzen. Eine zusätzliche Stabilisierung ist sinnvoll, da hier Hirnholz auf Längsholz geleimt wird. Nicht die besten Voraussetzungen für einen guten Halt…

Stumpfe Verleimung der Seitenteile

Die fertig zugeschnittenen Aluminiumrohre werden in Bohrungen gesteckt. Diese sind 1,5 cm vom „oberen Rand“ entfernt und von jeder Seite aus bei 20 mm und 75 mm angebracht. Damit liegt kein Rohr über dem Teelicht und ein Teekann findet sicher Platz. Ist alles verleimt, gut mit Zwingen gepresst und der Leim abgetrocknet, kann man dem Stövchen eine Ölung verpassen. Das hebt die Maserung des Holze hervor und macht das Stövchen pflegeleicht.

Geölt

andere Perspektive

Bei der Arbeit…

Die Kosten für so ein Stövchen belaufen sich auf rund 3 – 5 EUR. Also auch wie  der Zeitaufwand von ca. 2 Std. überschaubar

Lasst einen Stern leuchten

In der Vorweihnachtszeit ist es besonders früh dunkel. Bis zur Wintersonnenwende am 21. oder 22. Dezember sind die Tage kurz und die Mitmenschen nutzen dies, um mit weihnachtlicher Beleuchtung die Dunkelheit etwas zu vertreiben.

Beim Besuch eines „Lampenladens“ im letzten Jahr habe ich einen Leuchtstern in Form eines Pentagrams gesehen, den ich in diesem Jahr nachbauen wollte. Google und Youtube sind die besten „Freunde“; wenn es darum geht, sich etwas „zeigen“ zu lassen. Das Video, welches ich gefunden habe, zeigte zwar sehr anschaulich, wie man ein solches Pentagram zuschneidet, aber dafür wurde eine Kappsäge benutzt, über die ich nicht verfüge. Aus Platzgründen schied der Kauf einer Kappsäge aus, was auch „etwas teuer“ geworden wäre, da die Kappsäge neben einem Winkel von 18° auch einen von 54° schneiden können muss. Da können nicht viele…

Als Festool Besitzer habe ich zur Tauchkreissäge natürlich auch Führungsschienen und daher beschloss ich, diese zu benutzen.

Für einen Stern werden zehn (10) genau (!) gleich große Teile benötigt. Bei mir 20 mm starkes Multiplex

10 gleich große Holzstücke

Auf jedes Brett werden nun die beiden Winkel aufgezeichnet, einmal 18° und gegenüberliegend 52°

Winkel anzeichnen

Ein digitaler Winkelmesser ist dabei unerlässlich.

Da sich so kleine Teile unter der Führungsschiene nicht schneiden lassen, habe ich sie mit Doppelklebeband auf einem Hilfsbrett (8 mm HDF Platte) verklebt

Fixierung mit Doppelklebeband

Das die Brettchen dabei so genau wie möglich ausgerichtet werden versteht sich von selbst!

Führungsschiene anlegen

Nach dem anlegen der Führungsschiene wird mit der Tauchkreissäge zugeschnitten

Uuund Cut!

Die Brettchen links dienen der Stabilisierung der Führungsschiene, damit diese nicht kippelt. Das Ergebnis ist recht gut geworden

Ziemlich genau 18°

Wobei sich schon so geringe Abweichungen später bemerkbar machen, wie die erste „Stellprobe“ zeigt

Minimale Abweichungen an den Stößen

Danach wurde rings herum noch eine Nute mit der Kreissäge angebracht, in die nach dem verleimen des Sterns eine LED-Beleuchtung (20 LED auf 2 m Draht) eingeklebt wurde. Der Stern wurde mit Ikea-Arbeitsplattenöl behandelt und durfte dann zum Fototermin antreten

Fertig verleimt und geölt

Und hier mit Beleuchtung

Lasst einen Stern leuchten!

Viel Spaß beim evtl Nachbau!

Present your record(s) [Update]

Da ich zur Zeit das Haus bzw. die Wohnung trotz des guten Wetters nur ungern verlassen möchte, habe ich nach einem neuen Projekt für meine Kellerwerkstatt gesucht. Hier ist „Present your record(s)“

Zutaten:

  • eine Leimholzplatte 80 x 40 cm, 18 mm stark
  • ein Besenstiel aus Holz mit ca. 23 mm Durchmesser
  • 2-Komponenten-Kleber („Epoxy“)
  • Schrankaufhänger

Werkzeug:

  • Tauchsäge oder Stichsäge
  • Excenterschleifer oder Schwingschleifer mit Schleifpapier in den Körnungen 100, 180 und 240
  • Bohrmaschine, Bohrer (Forstnerbohrer mit ca. 23 – 25 mm Durchmesser)
  • ggf. Oberfräse mit Abrundfräser und Nutfräder zum einlassen der Aufhäger; alternativ Handhobel, Raspel und Schleifpapier, für die Aufhänger Stechbeitel/Stemmeisen

Die Leimholzplatte wird in der Mitte getrennt. Der Besenstiel wird (winklig) in gleich lange Stücke von ca. 9 cm Länge zersägt. Im Abstand von ca. 32 cm zueinander werden an drei Seiten einer Platte Bohrungen mit dem Forstnerbohrer angebracht. Dort werden neun Stücke des Besenstiels mit 2-K-Kleber eingeklebt:

Die „untere Platte“ mit den Stücken des Besenstiels

Die Zwischenräume bzw. der Abstand der Rundstäbe (Besenstiel) orientieren sich an der Breite einer Plattenhülle. Die ist ca. 31,5 x 31,5 cm breit/hoch. Also messen und dieses Maß gleichmäßig auf der Platte verteilen.

Die „obere“ Platte wurde mit einem Ausschnitt versehen. Ich habe dazu die Tauchsäge benutzt. Geht auch mit der Stichsäge, man muss aber genau arbeiten und aufpassen, dass das Holz nicht ausreißt (scharfes und feines Sägeblatt benutzen). Sie wurde mit den gleichen Bohrungen versehen wie die untere Platte

Obere Platte aufgelegt

Aufgestellt sieht das dann so aus

Ansicht von vorne

Auf der Rückseite wurden zwei Schrankaufhänger eingelassen

Schrankaufhänger

So sieht das dann „in Betrieb“ aus

fast fertig…

Natürlich wurde alles schön geschliffen, die Kanten mit der Oberfräse abgerundet und so weiter. Behandelt wird das ganze noch mit OSMO Holzöl in seidenmatt:

Mit OSMO Holzöl Seidenmann geölt – es glänzt noch, weil nicht ganz abgetrocknet

Aufgehängt wird es über der Anlage und zeigt dann, was gerade auf dem Plattenteller liegt: „Present your record(s)“ – Mehrzahl, weil man so ca. 10 Platten hineinstellen kann.

Hängt an der Wand über der Anlage

Hier von der Seite

Eben die Playlist für den analogen Dreher 😉

Schiebeschlitten für die Basis Plus

Auch mit einem zusätzlichen Gehrungsanschlag an der Basis Plus von Festo lassen sich manche Zuschnitte noch nicht optimal erledigen. Im Netz findet man viele Anleitungen zum Bau eines Schiebeschlittens; diese sind aber für die Basis Plus nicht anwendbar, da der Tisch bzw. das Einsatzmodul für die Säge keine Nuten hat, in denen der Schiebeschlitten geführt werden könnte. Also muss eine Lösung für das umlaufende Profil des Tisches gebaut werden.

Die Größe des Schiebeschlittens ist „fast“ beliebig, meine Größe orientiert sich daran, dass ich den Schiebeschlitten an der Rückseite eines Schranks aufhängen will, damit ich keinen unnötigen Platz in meinem winzigen Keller verschwende.

Zwei Streifen 21 mm starkes Multiplex werden so passend gefräst (oder gesägt), dass sie in der oberen Nut laufen können

Die obere Nute des Tisches soll die Führung des Schiebeschlittens aufnehmen

Hier sind Leisten am Schiebeschlitten montiert

Passend gefräste Leiste. Sie sollte gut im der Nute des Tisches laufen.

Hier auf dem Tisch aufgelegt

Die Leiste läuft schön in der Nute des Tisches, evtl. noch etwas Silbergleit draufstreichen.

Mein fertiger Schlitten sieht dann so aus

Der fertige Schiebeschlitten

Vor dem verschrauben des vorderen Anschlags ist der Winkel durch die 5-Schnitt-Methode zu prüfen, damit hinterher wirklich Schnitte im rechten Winkel durchgeführt werden. Hierzu Startpage nach der 5-Schnitt-Methode befragen.

Der vordere Anschlag bekam noch einen Rest Aluminium C-Nut-Schiene, in der ein Anschlagreiter befestigt werden kann. Ob ich noch ein Maßband anbringe muss ich noch überlegen, da dann der Anschlagreiter noch entsprechend modifiziert werden muss.

Zusätzliche Schiene als Führung für einen Anschlag

Es weihnachtet [Update]

und als kleine Übung für evtl. zu fertigende Geschenke habe ich aus Leimholzplatten ein Schneidebrett hergestellt.

Ursprünglich sollten die Platten zu einem kleinen Schrank verarbeitet werden. Leider hat sich herausgestellt, dass die Qualität dermaßen schlecht ist, dass daraus „nix werden“ kann. Also mussten die Reste für ein schnelles Experiment herhalten. Aus der ca. 40 cm breiten und 80 cm langen Platte wurden Abschnitte von 32mm auf der Tischkreissäge hergestellt. Diese wurden mit wasserfestem Leim (Soudal Pro 3D) zu einer Platte verleimt, die dann eine Höhe (Dicke) von 32mm hat. Die zwei Millimeter „Zugabe“ sind als „Puffer“ für den anschließenden Schleifvorgang gedacht.

Die Leimholzstreifen werden verleimt

Unregelmäßigkeiten wurden anschließend mit dem Excenterschleifer verschliffen, bis eine schöne gleichmäßige Oberfläche entstand.

Das Brett mit Holzbutter behandelt

Hier ist das Schneidebrett noch mit Renuwell Holzbutter behandelt. Das ergibt zwar eine schöne Oberfläche, diese ist aber für ein Schneidebrett untauglich. Ein Schneidebrett wird nach der Benutzung abgewaschen, dabei benutzt man auch Spülmittel. Die Holzbutter feuert zwar die Maserung schön an, lässt sich aber sehr leicht abwaschen. Also habe ich das Brett mit gereinigtem Leinöl eingelassen. Das zieht tief in das Holz ein und macht das Brett so wasserfest.

Das mit Leinöl geölte Brett

Jetzt muss noch eine weitere Behandlung erfolgen. Dabei werde ich zwei Schichten Osmo Hartwachsöl auftragen. Nachdem dieser Auftrag getrocknet ist, kommt als Pufferschicht wieder Holzbutter auf das Brett. Ich werde dann berichten…

[Update: 7.12.2019]

Nach zwei „Anstrichen“ mit OSMO Hartwachsöl im Abstand von drei Tagen sieht das Schneidebrett jetzt so aus

Schneidebrett mit OSMO Hartwachsöl behandelt

Systainer-Einlage bauen

Für Bohr- und Schraubarbeiten, die etwas mehr Kraft erfordern, habe ich mir einen Festool C 18 Akkuschrauber zugelegt. Mein inzwischen 15 Jahre alter Bosch PSR 14,4 LI-2-Schrauber hat im Laufe der Jahre an Akkukapazität (und Kraft) verloren. Für größere Arbeiten, wie das Bohren eines Scharnierloches mit dem 35mm Forstnerbohrer, musste ich auf die Bohrmaschine im Bohrständer zurückgreifen. Auch mit einem wirklich sehr scharfen Bohrer von Fisch schaffte es der Bosch nicht, ein Loch zu bohren.

Da es bis zum 31.8.2019  ein Cashback-Aktion von Festool gibt/gab, habe ich mich umgeschaut und bin (mal wieder) beim Online-Händler Contorion fündig geworden, mit dem ich bisher nur beste Erfahrungen gemacht habe. Dort habe ich den Schrauber als Set mit Ladegerät und zwei Akkus (5,2 Ah) im Systainer erworben.

Da ich den vorhandenen Platz in meinem wirklich kleinen Bastelkeller fast restlos ausgenutzt habe, stellt die Unterbringung des Systainers in der Größe 2 schon eine Herausforderung dar. Der rollbare Stapel von Systainern passte gerade noch unter die Werkbank, der Austausch des obersten Systainers in der Größe 1 gegen den neuen in der Größe 2 scheiterte an mangelnder Höhe. Systainer sind zwar sehr praktisch, erfordern aber auch einiges an Platz, um sie aufzubewahren!

Da meine Akkuschrauber im Prinzip immer auf der Werkbank in greifbarer Nähe stehen, benötige ich den Systainer nur zur Aufbewahrung der Ladegräte und zusätzlichen Akkus. Das 18V-Ladegerät TCL 6 passt so gerade eben in einen Systainer der Größe 1, also habe ich eine Einlage gebaut, welche die Ladegeräte und Akkus „etwas ordentlich“ aufbewahrt:

Als Material musste ein Rest 6mm HDF herhalten, den ich nach Vorlage passend mit der Stichsäge zugesägt habe. Die Nuten für die Abtrennung wurden mit der Oberfräse erstellt. Da der Lader mit der Einlage den Deckel daran hindert, komplett zu schließen, wurde kurzerhand der Boden ausgesägt. Jetzt findet alles im Systainer der Größe 1 Platz:

Tipp: Wer keine originale Einlage hat, von der er die Abmessungen übertragen kann, findet auf dieser Seite pdf-Dateien mit einer Vorlage für Einlagen. Um die Vorlagen mit einem DIN A4-Drucker auszudrucken, sei den Linux-Usern das Tool „pdfposter“ wärmstens empfohlen.

„Männerhandtasche“ oder Bierträger selbst gebaut

Um meine Schneidlade für die Führungsschiene auszuprobieren, habe ich eine Männerhandtasche oder Bierträger gebaut. Anregungen dazu findet man im Netz und als bewegte Bilder bei Youtube ohne Ende; deshalb gibt es hier keinen Bauplan und keine detaillierte Anleitung.

Material:

  • 1 Stk. Kiefer Leimholz 800 x 400 mm, 18 mm stark
  • Rundstab (Rest eines Besenstiels) 23 mm Durchmesser
  • Sperrholz 6 mm stark
  • Holzleim und ein Rest Hartöl

Werkzeug:

  • Tauchkreissäge mit Führungsschiene
  • Handsäge
  • Bohrmaschine im Bohrständer
  • Schwingschleifer

Aus der Leimholzplatte wurden die benötigten Teile herausgeschnitten. Die Seitenteile wurden abgeschrägt, die Führung für die Teiler wurden ebenfalls mit der Tauchkreissäge genutet. Die zwei kurzen Teiler wurden oben mit der Handsäge auf ca. 60 mm Tiefe mit 6 mm Breite eingeschnitten – dort kommt das Querbrettchen hinein. Die Bohrung für den Tragegriff werden mit einem Forstnerbohrer erstellt. Die fertigen Teile wurden mit Lamellos (Größe 10) versehen und dann verleimt. Für den Schutz des Bodens habe ich Regalträger aus Konststoff unter den Boden genagelt. Der Zeitbedarf für alle Arbeiten belief sich auf ca. 1 – 2 Stunden.

Der „nackte“ und geschliffene Bierträger erinnerte mich daran, dass es möglich ist, Bilder aus dem Laserdrucker mittels einer Paste auf Holz zu transferieren. Ein schönes Beispiel habe ich im Youtube-Kanal „Andys Werkstatt“ gefunden. Da ich die Transferpaste nicht bestellen wollte, habe ich den idee creativmarkt in Bochum besucht. Dort bekommt man eine Transferpaste für schmales Geld und darf sie sofort nach Hause tragen…

Nun habe ich mir „passende“ Logos gesucht und mit einer rustikalen Schrift Schriftzüge erstellt. Diese wurden ausgedruckt und mit der Paste übertragen. Friesisch herb

oder „lokal“

und passend beschriftet

Leider sind beim „abrubbeln“ des Papiers die Grafiken etwas beschädigt worden, was aber den rustikalen Look noch unterstreicht. Die Stellen, welche mit dem Transferlack behandelt wurden, nehmen leider das Hartöl nicht mehr richtig an. Es verbleibt ein weißer „Schleier“ vom Lack. Das ist wohl nicht zu vermeiden. Es empfiehlt sich also, die Grafiken bzw. das bedruckte Papier möglichst „passend“ auszuschneiden, damit nur so wenig Lack wie notwendig aufgetragen werden muss. Passendes abkleben mit Kreppband ist ebenfalls hilfreich.

Kosten

Das Leimholz wird im Baumarkt des Vertrauens für ca. 4 EUR verkauft, die übrigen Teile kamen aus der Restekiste. Den Transferlack buche ich jetzt mal unter Verbrauchsmaterial – er wird noch für viele Beschriftungen reichen. Man kann also mit Kosten von insgesamt von unter 10 EUR für das Projekt rechnen.

Festool TS 55: Absaugung verbessern

Die Festool TS 55 ist zweifellos eine sehr gute Tauchsäge. Sie hat eine Vielzahl von Firmen dazu animiert, Nachbauten zu produzieren oder „etwas ähnliches“ im Programm zu haben. Selbst im Segment der sehr preiswerten Maschinen gibt es eine große Zahl von ähnlichen Geräten, die ähnliche Funktionen bieten. Wer sich für das Original entschieden hat, weiß neben der Qualität und dem Service von Festool auch das verfügbare Zubehör zu schätzen. Leider „hakt“ es teilweise beim Preis, der dafür aufgerufen wird…

Die Absaugung der TS 55 lässt sich beim Einsatz mit der Führungsschiene verbessern, wenn die Öffnungen verschlossen werden, die aus Gründen der Bedienbarkeit vorhanden sind. Zuerst die Öffnung, durch die die Befestigungsschraube für das Sägeblatt zum Wechsel erreichbar ist. Hier und am Austritt des Sägeblattes aus der Grundplatte tritt die größte Menge Staub aus. Eine Möglichkeit ist der Erwerb der Abdeckung ABSA-TS 55 externer Link, die diese Öffnung verschließt. Mit etwas Geschick kann man sich selbst diese Abdeckung basteln. Es werden benötigt:

  • eine „Platte“ für die Abdeckung
  • zwei Stücke Gewindestange mit M8
  • zwei Stücke Flachstahl 20 mm breit, ca. 30 mm lang
  • vier Muttern M8
  • zwei Schrauben M 6 ca. 30 bis 40 mm lang
  • zwei Flügelmuttern M6.

Zuerst die Maße der Abdeckung

Damit passt sich die Abdeckung der Form der Maschine recht gut an. Ich habe 6 mm starkes HDF aus der Restekiste genommen und zurechtgesägt. Weil ich noch zwei Stangen aus einen nicht mehr existierenden Parallelanschlag einer alten Oberfräse hatte, die mit Inbusschrauben befestigt werden können, musste ich keine Gewindestange kaufen. Wer mit Gewindestangen arbeitet nimmt z.B. 12 mm starkes Multiplex oder Siebdruckplatte (dazu später mehr).

Die beiden Stücke Flachstahl werden mittig mit einer 6,5 mm Bohrung versehen. Sie drücken die Gewindestange in die Führung mittels der von unten in die Auflageplatte eingeführten Schrauben und der oben aufgesetzten Flügelmutter nebst Beilagscheibe. Dazu befinden sich oben und unten entsprechende Aussparungen in der Grundplatte der Säge, die den Schraubenkopf und das Stück Flachstahl halten. Das sieht dann so aus

Auf der anderen Seite als „Gesamtansicht“

Auf das Sägeblatt gesehen sieht meine Konstruktion so aus:

Wichtig:

Wer seine Konstruktion (wie das Original) als Schattenfugenanschlag nutzen will, muss die Muttern natürlich versenken. Auf beiden Seiten ist genug Platz, um eine Mutter auf der Gewindestange vor und hinter der Abdeckung anzubringen. Nimmt man für die Abdeckung 12 mm starke Multiplexplatte, kann man auf der vom Sägeblatt abgewandten Seite (also außen) eine Bohrung anbringen, die die M8 Mutter verschwinden lässt. Misst man die benötigte Bohrung über die Kanten der Mutter, klemmt diese auch in der Bohrung so fest, dass man von „innen“ her mit der zweiten Mutter das ganze gut befestigen kann.

Auf dem zweiten Bild und dem folgenden kann man gut erkennen, dass genug Platz für Muttern vorhanden ist

Die Position der Bohrungen in der Abdeckplatte ist individuell zu ermitteln. Der Abstand der Gewindestangen (Mitte zu Mitte) beträgt im Normalfall 293 mm. Die Abdeckplatte muss natürlich so „hoch“ angebracht werden, dass sie leicht über dem Werkstück „schwebt“…

Was nutzt es?

Im Gegensatz zur „offenen“ Säge ist die Staubentwicklung nur noch sehr gering. Ein an die Säge angeschlossener Staubsauger bzw. eine Absauganlage erzeugen jetzt im Gehäuse des Sägeblattes einen so hohen Unterdruck, dass fast alle Späne abgesaugt werden können.

Was sind die Einschränkungen?

Wie das oben verlinkte Original wird man auch mit der DIY-Lösung keine Gehrungsschnitte mehr machen können, da die Säge ja zu der Seite klappt, an der die Abdeckung angebracht wurde. Das ist aber (für mich) zu verschmerzen, weil ich für solche Sachen die Säge in die Basis einbaue.

Kosten?

Für mich quasi 0,00 EUR, da ich mit vorhandenen Materialien gearbeitet habe. Wer Schrauben, Muttern, Flachstahl, Gewindestange etc. kaufen muss, wird wohl ca. 10 – 15 EUR ausgeben müssen. Im Gegensatz zum Preis des Originals eine Ersparnis von rund 40 EUR.

Da ich jetzt wieder lieber mit der Führungsschiene säge, muss ich gleich wieder in meinen Keller verschwinden und einen Abweiser bauen, der das verhaken des Absaugschlauches an der Führungsschiene verhindert. Stay tuned!