Thorens TD 160 B „Woody“

Ich konnte Ende 2005 über ebay einen Thorens TD 160 B erwerben. Das „B“ weist darauf hin, dass dieses Laufwerk ohne Tonarm ausgeliefert wurde – eben „Base“. Ursprünglich trug der Plattenspieler einen SME-Tonarm, den der Verkäufer auf ein neues Laufwerk montiert hatte, weshalb ich das Laufwerk ohne Tonarm kaufte.

Nach einer ersten Inspektion machte ich mir Gedanken um das „Gehäuse“ (Zarge) des Plattenspielers und um das Aussehen. Ein TD 160 sieht ziemlich „billig“ aus, wenn der Käufer in den 1980er Jahren zu den aufgerufenen ca. 500 D-Mark nicht noch etwas hinzulegte und ein furniertes Gehäuse statt des schwarz lackierten orderte. Außerdem begann die auf das Subchassis aufgeklebte Metallfolie sich zu lösen – eine „Krankheit“, die fast alle alten 160er haben.

So entstand der Plan, die aus MDF gefertigte 16 mm starke/dicke Zarge durch eine etwas stabilere Konstruktion zu ersetzen und auch die billige Bodenwanne aus Plastik loszuwerden.. Das lässt sich relativ einfach bewerkstelligen, da das Subchassis nur an den vier Ecken auf eingeleimten Holzklötzen aufliegt. Ich entschied mich für eine Sandwichkonstruktion aus zwei Lagen MDF in 10 mm Dicke und einer Lage aus Multiplex. Auch wird meine Zarge etwas höher als die originale Zarge.

Materialmix: MDF und Multiplex

Die erreichte Zargendicke und -höhe steht für mich noch in einem „ästhetischen“ Verhältnis. Dicker und höher wäre der Deckplatte und der Größe des Plattenspielers nicht mehr gerecht geworden.

Die Holzstreifen wurden mit handelsüblichem Leim verklebt

Die Platten als Sandwich verleimt

und anschließend mit dem Exzenterschleifer auf eine einheitliche Höhe gebracht

auf gleiche Höhe geschliffen

Nun konnte ich auf der Tischkreissäge die Gehrungen anbringen und die Zarge zu einem ersten Probelauf zusammensetzen

Probelauf – passt!

Auch das Chassis durfte schon einmal zur Probe sitzen

Probesitzung

Für das „schöne Aussehen“ habe ich die Zarge mit Zebrano-Furnier furniert (Bügeleisenmethode) und mit Hartöl mehrfach behandelt

Zebrano-Furnier

Die Metallplatte hatte ich mit einem großen Kochmesser vorsichtig abgelöst und mit Pattex wieder auf das Chassis geklebt. Dann durfte das Chassis wieder in der neuen Zarge Platz nehmen

Das Chassis in der neuen Zarge

Nun musste ich noch auf den bestellte Tonarm warten. Die (deutsche) Firma Phonotools ließ bei Jelco Tonarme unter ihrem Namen fertigen. Ich hatte einen „Vivid One“ bestellt, welcher dem Jelco SA 250T entspricht. Das ist ein „gerader“ Tonarm mit 9 Zoll Länge und einem fest verbauten Headshell. Der Preis betrug (relativ) günstige 360 EUR. Bevor der Tonarm bei mir eintraf, habe ich an der Innenkante der Zarge noch eine Fase angebracht, die schwarz lackiert wurde. Dadurch ergibt sich ein stimmiger Übergang zwischen der Zarge und der Metallplatte

Schwarze Fase an der Innenkante

Bis der Tonarm endlich geliefert wurde, habe ich der Zarge noch einen Boden aus Multiplex spendiert. Darin habe ich drei Gewindebuchsen eingelassen, in die Spikes eingedreht werden können. Dadurch kann der Plattenspieler „in’s Wasser“ gestellt werden. Zusätzliche habe ich härtere Federn für das Subchassis erworben, damit lässt sich das „schwabbelige“ Verhalten des Chassis besser in den Griff bekommen.

Dann wurde endlich der Tonarm geliefert und sofort verbaut. Mit einem Ortofon Vinylmaster Red bestückt durfte der Spieler dann die ersten LP-Seiten anspielen

Fertig und spielt!

Schreibe einen Kommentar