Schiebeschlitten für die Basis Plus

Auch mit einem zusätzlichen Gehrungsanschlag an der Basis Plus von Festo lassen sich manche Zuschnitte noch nicht optimal erledigen. Im Netz findet man viele Anleitungen zum Bau eines Schiebeschlittens; diese sind aber für die Basis Plus nicht anwendbar, da der Tisch bzw. das Einsatzmodul für die Säge keine Nuten hat, in denen der Schiebeschlitten geführt werden könnte. Also muss eine Lösung für das umlaufende Profil des Tisches gebaut werden.

Die Größe des Schiebeschlittens ist „fast“ beliebig, meine Größe orientiert sich daran, dass ich den Schiebeschlitten an der Rückseite eines Schranks aufhängen will, damit ich keinen unnötigen Platz in meinem winzigen Keller verschwende.

Zwei Streifen 21 mm starkes Multiplex werden so passend gefräst (oder gesägt), dass sie in der oberen Nut laufen können

Die obere Nute des Tisches soll die Führung des Schiebeschlittens aufnehmen

Hier sind Leisten am Schiebeschlitten montiert

Passend gefräste Leiste. Sie sollte gut im der Nute des Tisches laufen.

Hier auf dem Tisch aufgelegt

Die Leiste läuft schön in der Nute des Tisches, evtl. noch etwas Silbergleit draufstreichen.

Mein fertiger Schlitten sieht dann so aus

Der fertige Schiebeschlitten

Vor dem verschrauben des vorderen Anschlags ist der Winkel durch die 5-Schnitt-Methode zu prüfen, damit hinterher wirklich Schnitte im rechten Winkel durchgeführt werden. Hierzu Startpage nach der 5-Schnitt-Methode befragen.

Der vordere Anschlag bekam noch einen Rest Aluminium C-Nut-Schiene, in der ein Anschlagreiter befestigt werden kann. Ob ich noch ein Maßband anbringe muss ich noch überlegen, da dann der Anschlagreiter noch entsprechend modifiziert werden muss.

Zusätzliche Schiene als Führung für einen Anschlag

Gehrungsanschlag für die Basis plus

Mit dem Tausch des Zugsägemoduls gegen das neue CMS TS55 ist natürlich die sehr praktische Funktion der Zugsäge entfallen. Leider sind die Winkelanschläge des alten Basis-Systems nicht geeignet, als „Schiebeanschläge“ genutzt zu werden. Entweder sind sie zu fest geklemmt, oder sie wackel wie der berühmte Lämmerschwanz, wenn sie in der Führung geschoben werden. Also musste eine neue Lösung her.

Von der amerikanische Firma INCRA gibt es Gehrungsanschläge, welche als (präziserer) Ersatz für amerikanische Tischkreissägen gedacht sind. In Deutschland werden INCRA-Produkte von Dieter Schmid in Berlin vertrieben. Dort kann man auch eine Profilschiene („T-Nut Schiene„) mit dem Namen „Miter Track“ kaufen, in der die Anschläge geführt werden können. Ich habe in eine Siebdruckplatte (Maße ca. 690 mm lang und 150 mm breit) eine solche Schiene eingelassen.

Miter Track eingelassen

Miter Track eingelassen

Die Siebdruckplatte liegt auf der umlaufenden Vertiefung der Basis auf und wurde dazu entsprechend abgefräst. Die Oberkante der Platte und die Oberkante der Basis sind jetzt auf einer Höhe. Die Verbindung zur Basis bildet eine im rechten Winkel untergeschraubte Siebdruckplatte, die mit zwei M8-Schrauben und zwei Sterngriffmuttern an der Basis befestigt wird.

Die Platte wird mit zwei M8-Schrauben in der umlaufenden Nute der Basis geklemmt

Die Platte wird mit zwei M8-Schrauben in der umlaufenden Nute der Basis geklemmt

Heute brachte der freundliche Paketbote ein chinesisches Miter Gauge (Gehrungsanschlag). Sofern lieferbar, kann es auch über Amazon bezogen werden. Ich habe es über ebay erstanden. Wer Wert auf „INCRA-Qualität“ legt kann das „Original“ ebenfalls bei Dieter Schmid erwerben

Der Gehrunsanschlag

Der Gehrunsanschlag

An den verstellbaren Halterungen lässt sich auch die Festo Anschlagschiene befestigen!

Festo Anschlag am Gehrungsanschlag

Festo Anschlag am Gehrungsanschlag

Eine Kontrolle mit dem Winkel ergab, dass der Gehrunsanschlag im perfekten 90°-Winkel zum Sägeblatt steht. Eine Nachjustierung war nicht notwendig. Erste Schnitte verliefen zu meiner „vollsten Zufriedenheit“!

Einbau einer Oberfräse in den Festo/Festool Basis Plus [2]

Nach meinen ersten Arbeiten an einer Einlegeplatte für die Festo/Festool Basis Plus, die meine Oberfräse aufnimmt, hat es einige Änderungen in meiner Planung gegeben:

  • die ELU MOF 96 wurde bei ebay zu einem akzeptablen Preis verkauft, da eine Höhenverstellung der Fräse nur sehr umständlich möglich gewesen wäre. Außerdem wäre (mir) die Befestigung der Fräse in der Einlegeplatte mit den rlativ dünnen Schrauben der Grundplatte nicht sicher genug gewesen. Überlegungen, die Befestigung des Parallelanschlages zur zusätzlichen Befestigung zu nutzen, habe ich dann verworfen
  • eine Vorrichtung für Einlegeplatten (die decken den Spalt zwischen Fräser und dem Ausschnitt für die Fräse ab) wäre ebenfalls sehr aufwändig geworden
  • eine Möglichkeit zur Staubabsaugung hätte gefehlt. Da das fräsen eine „spanabhebende“ Bearbeitung ist, müssen der anfallende Holzstaub bzw. die Späne abgesaugt werden. Alles andere gibt nur eine unnötige Sauerei.

Ich habe dann zum Erlös der ELU einige Euronen zugelegt und mir eine Triton MOF001 externer Link Oberfräse gekauft. Diese bietet die Möglichkeit, mittels einer Kurbel die Höhenverstellung durch den Frästisch vorzunehmen. Die Firma Kreg  bietet eine fertig gebohrte Einlegeplatte an, die ich ebenfalls samt der zugehörigen Halterungen und Einlegeringe erstanden habe.

Begonnen habe ich mit einer 21mm starken Siebdruckplatte, die an den Seiten so weit abgefräst wurde, dass sie in die Basis eingelegt werden kann

Einlegeplatte seitlich gefräst

Da mir die verbleibenden 6mm Siebdruckplatte für das Gewicht der Oberfräse (fast 5 kg) als zu gering erschinenen, habe ich unter die Platte eine Leiste geschraubt, die einen Alu-Winkel hält, welcher sich auf dem Rahmen der Basis abstützt

Die zusätzliche Abstützung an der Einlegeplatte der Basis

Hier kann man gut sehen, wie der Winkel auf dem Rahmen der Basis aufliegt

Der Winkel liegt auf dem Rahmen der Basis auf

Der Ausschnitt für die Einlegeplatte von Kreg kann mittels Schablone und Nutfräser mit Anlaufring am Schaft ausgefräst werden. Dazu habe ich mir bei ebay zwei passende Fräser bestellt. Entgegen meiner Überzeugung habe ich dabei zu „billigen“ Fräsern gegriffen. Man braucht die Fräser ja schließlich nur ein Mal. Warum 40 Euro zahlen, wenn es auch für 8,90 Euro geht?

Schon beim ersten Durchgang hat sich die Halterung des Kugellagers verabschiedet und meine Schablone hat „Macken“ bekommen. So sieht der Ausschnitt für die Einlegeplatte jetzt nicht so aus, wie ich es mir gedacht hatte… Ich werde das aber erst einmal so lassen. Neben dem Aussehen haben die größeren Spaltmaße nur den Nachteil, dass Staub durchfallen kann!.

Die Kreg Einlegeplatte wird mittels der Befestigungen im Frästisch ausgerichtet (sie soll plan liegen, damit sich Werkstücke nicht „verhaken“ können) und befestigt

Eine der Befestigungsplatten von Kreg

Zusammen mit dem bereits fertig gestellten Fräsanschlag sieht meine Lösung jetzt so aus

Der einsatzbereite Frästisch

Mein Fazit:

  • fräsen macht erst mit einer fest eingebauten Fräse richtig Spaß!
  • Die Einlegeplatte von Kreg ist zusammen mit den Befestigungsplatten zwar relativ teuer, aber ihren Preis wirklich wert

Nützliche Informationen zu diesem Projekt habe ich hier gefunden:

Zyklon für die Absaugung

„Heimwerken“ mit Holz ist eine schöne Sache – zumindest für mich. Ein Übel ist der bei der maschinellen Bearbeitung entstehende „Dreck“, hauptsächlich Holzstaub, aber auch Späne (wobei ich keinen Hobel besitze 😉 .

Bis Anfang des letzten Jahres habe ich versucht, dem Holzstaub mit einem Allessauger der Firma Kärcher Herr zu werden. Dabei hat neben dem Lärm (ein hochfrequentes Geräusch) die ständig zugesetzte Filterpatrone genervt. Sie hat zwar feinen Staub festgehalten, aber die Saugleistung des Saugers hat sich innerhalb weniger Minuten extrem verringert. Also musste ein neuer Sauger her und meine Wahl fiel auf ein Gerät der Firma Festool, den CT 17 E externer Link. Zwar gibt Festool nicht an, welche Staubklasse externer Link dieser Sauger hat, da ich aber nicht gewerblich arbeite (bzw. Arbeitnehmer arbeiten lasse) und nur selten gesundheitsgefährdenden Staub „erzeuge“, war für mich das Füllvolumen des Beutels von 17 Litern und die Ausnutzung des Beutels wichtig. Die (volle) Ausnutzung des Beutels ist bei Festool-Saugern bekannt; dabei leidet die Saugleistung nicht unter der Füllung des Beutels. Die Goodies der (wesentlich teureren) Absaugmobile, wie T-Lock für Kopplung mit Systainern oder die Steuerung per Bluetooth hätten den Mehrpreis für mich nicht gerechtfertigt. Aber mein Sauger hat eine Steckdose, an der angeschlossene Elektrowerkzeuge eingeschaltet werden und den Sauger in Betrieb setzen. Gekauft habe ich den Sauger bei einem Bochumer Händler, der einen zu den üblichen Verdächtigen gleichwertigen Preis verlangte. Zum Set „BA“ wurde bei mir auch ein Saugschlauch mit 36 mm Durchmesser mitgeliefert.

Nach drei verbrauchten Beuteln, habe ich mich mit dem Thema Zyklon beschäftigt. Dazu gibt es genügend Videos bei Youtube und Beiträge auf anderen Seiten. Ein Zyklon ist ein „Abscheider“, der durch eine Mischung aus Fliehkraft und Schwerkraft zwischen 90 und 99% der Staubteile vor dem Staubsauger abscheidet. Außerdem bleibt die Saugleistung gleich und natürlich verringert sich der Verbrauch an Beuteln.

Ich habe also bei einem freundliche Chinesen via ebay einen Zyklon erstanden und dafür ein Gehäuse und einen Behälter für den anfallenden Schmutz gebaut. Als Material habe ich 16mm MDF benutzt; die Maße orientieren sich an dem freien Platz neben meiner Werkbank, wo der Zyklon stehen soll. Nach dem Bau des Gehäuses wurde die Öffnung für den Zyklon mit dem Fräszirkel und der Oberfräse ausgefräst. Das sieht dann so aus

Gehäuse mit eingesetztem Zyklon

Da das Gehäuse luftdicht sein muss, habe ich an den Kanten eine weiche Dichtung aufgeklebt

Das Gehäuse muss möglichst luftdicht sein

Um auch innen alles möglichst dicht zu bekommen, habe ich alle Stoßkanten und die Öffnung für den Zyklon zusätzlich mit Heißkleber gefüllt

Abdichten mit Heißkleber

Da der Anschluss für den Saugschlauch (also der Schlauch, der vom Staubsauger kommt) senkrecht nach oben geht (s. 1. Bild), aber mein Zyklon unter der Werkbank stehen soll, musste ein 87°-Bogen aufgesetzt werden. Aus Platzgründen musste auch ein Teil des Rohres abgesägt werden. Meinen ursprünglichen Plan, ein Loch in die Arbeitsplatte zu bohren habe ich aus praktischen Gründen verworfen.

Bogen eingesetzt, Rohr gekürzt

HT-Rohr mit 50mm Durchmesser passt problemlos in die Anschlüsse des Zyklons, notfalls mit der Heißluftpistole etwas erwärmen! In die Muffen des HT-Rohrs passt wunderbar der Anschluss des 36mm-Saugschlauchs von Festool! Vor die beiden Rohre habe ich ein Stück Restholz mit einer seitlichen Abstützung gesetzt, damit der Zyklon bzw. die „Halteschrauben“ nicht belastet werden, wenn das Saugrohr an- und abgestöpselt wird

Die Rohre werden in einem Stück Restholz gehalten

Die Ausschnitte wurden nach Anriss mit dem Fräszirkel der Oberfräse gefertigt. Die beiden Stücke HT-Rohr wurden mit Cyanacrylat („Sekundenkleber“) in die Anschlüsse des Zyklons geklebt und mit Heißkleber in dem Brett befestigt. Von vorne sieht das so aus

Ansicht von vorne

Links wird der Absaugschlauch angeschlossen, rechts der Anschluss für den Staubsauger. So sieht es von der anderen Seite aus

Eine Kiste für den anfallenden Dreck habe ich auch noch schnell zusammen geleimt

Die Kiste für den aufgesaugten „Dreck“

und ein erster Testlauf zeigt, dass auch ohne passende Anschlüsse am Saugschlauch schon die Funktion gegeben ist

funktioniert!

Jetzt warte ich auf passende Adapter und ein Stück Saugschlauch; dann kann der Zyklon in Betrieb genommen werden.

PS: Das Argument „Geld für nicht benötigte Filterbeutel sparen“ sollte man ggf. für sich nachrechnen. Für die Teile werde ich insgesamt ca. 50 EUR ausgeben. Dafür kann man schon einige Beutel kaufen…