Gehrungsanschlag für die Basis plus

Mit dem Tausch des Zugsägemoduls gegen das neue CMS TS55 ist natürlich die sehr praktische Funktion der Zugsäge entfallen. Leider sind die Winkelanschläge des alten Basis-Systems nicht geeignet, als „Schiebeanschläge“ genutzt zu werden. Entweder sind sie zu fest geklemmt, oder sie wackel wie der berühmte Lämmerschwanz, wenn sie in der Führung geschoben werden. Also musste eine neue Lösung her.

Von der amerikanische Firma INCRA gibt es Gehrungsanschläge, welche als (präziserer) Ersatz für amerikanische Tischkreissägen gedacht sind. In Deutschland werden INCRA-Produkte von Dieter Schmid in Berlin vertrieben. Dort kann man auch eine Profilschiene („T-Nut Schiene„) mit dem Namen „Miter Track“ kaufen, in der die Anschläge geführt werden können. Ich habe in eine Siebdruckplatte (Maße ca. 690 mm lang und 150 mm breit) eine solche Schiene eingelassen.

Miter Track eingelassen

Miter Track eingelassen

Die Siebdruckplatte liegt auf der umlaufenden Vertiefung der Basis auf und wurde dazu entsprechend abgefräst. Die Oberkante der Platte und die Oberkante der Basis sind jetzt auf einer Höhe. Die Verbindung zur Basis bildet eine im rechten Winkel untergeschraubte Siebdruckplatte, die mit zwei M8-Schrauben und zwei Sterngriffmuttern an der Basis befestigt wird.

Die Platte wird mit zwei M8-Schrauben in der umlaufenden Nute der Basis geklemmt

Die Platte wird mit zwei M8-Schrauben in der umlaufenden Nute der Basis geklemmt

Heute brachte der freundliche Paketbote ein chinesisches Miter Gauge (Gehrungsanschlag). Sofern lieferbar, kann es auch über Amazon bezogen werden. Ich habe es über ebay erstanden. Wer Wert auf „INCRA-Qualität“ legt kann das „Original“ ebenfalls bei Dieter Schmid erwerben

Der Gehrunsanschlag

Der Gehrunsanschlag

An den verstellbaren Halterungen lässt sich auch die Festo Anschlagschiene befestigen!

Festo Anschlag am Gehrungsanschlag

Festo Anschlag am Gehrungsanschlag

Eine Kontrolle mit dem Winkel ergab, dass der Gehrunsanschlag im perfekten 90°-Winkel zum Sägeblatt steht. Eine Nachjustierung war nicht notwendig. Erste Schnitte verliefen zu meiner „vollsten Zufriedenheit“!

Geht doch! Festool TS 55 in der Basis mit voller Schnitthöhe

Vor einem Jahr hatte ich mich dem Gedanken befasst, den Zugsägeneinsatz (Modul 1A/T) meiner Basis plus auf das Altenteil zuschicken. Die Höhenverstellung war mittlerweile extrem schwergängig geworden, weil zwei Alu-Gussteile aufeinander laufen und die ehemals dazwischen liegende Pertinaxplatte sich stückweise verabschiedet hatte.

Da kam mir ein Angebot bei ebay-kleinanzeigen sehr gelegen. Ein Modul für die Tauchsäge TS 55 (jetzt TS 55 R) hätte ich in der Nähe zu einem fairen Preis bekommen können. Zur Sicherheit fragte ich bei Festool an, ob das denn wirklich passen würde. Die Antwort war: „Ja, passt, aber durch die innen liegenden Profile der Basis ist die Schnitttiefe auf 30mm begrenzt.“ Ich habe dann von weiteren Überlegungen in dieser Richtung abgesehen bis sich die Höhenverstellung der Säge gar nicht mehr bzw. nur noch mit grober Kraft bewegen ließ. Ersatz für die zerbrochene Pertinaxplatte ist nicht mehr zu bekommen, eine Neuanfertigung aus PTFE („Teflon“) funktionierte nicht.

Vor einigen Tagen fand ich wieder ein Modul CMS TS 55 bei den Kleinanzeigen der Bucht. Der freundliche Verkäufer stimmte einem Besuch zu, zu dem ich meine Basis mitgenommen habe. Das Modul passt und mit der TS 55 des Verkäufers konnten wir feststellen, dass das Motorgehäuse der Säge wirklich am Profil der Basis anstößt. Aber ein prüfender Blick ergab, dass es sich nur um ca. einen fehlenden Zentimeter handelt, den man problemlos „entfernen“ kann, da diese Stelle des Profils keine tragende Funktion hat. So habe ich dann das Modul erstanden und mir eine neue TS 55 EBQ gegönnt – die alte Festo hat schließlich über 25 Jahre auf dem Buckel!

So, nach der langen Vorrede nun einige Fotos:

Das Modul CMS TS 55 in der Basis

Darunter hängt eine TS 55

Hier der Teil des Profils, der bearbeitet wurde. Dazu konnte ich wegen der beengten Platzverhältnisse nicht mit dem Winkelschleifer zu Werke gehen, sondern habe den Dremel mit einer Trennscheibe benutzt. Nicht schön anzusehen, aber funktioniert 🙂

Weg damit…

Wie man sieht, fehlt(e) wirklich nur ein Stückchen, damit die Säge auf die volle Schnitttiefe eingestellt werden kann:

passt!

Die Maschinen von Festool werden ab Werk justiert und bieten die Möglichkeit, den Schnittwinkel später wieder genau einzustellen. Das es passt, sieht man hier:

Sägeblatt steht im Winkel zum Tisch!

Die 25 Jahre „technischer Fortschritt“ merkt man am ruhigen und leisen Lauf der Kreissäge und der Schnittgüte. Der 45° – Winkel lässt nichts zu wünschen übrig:

45 Grad sind 45 Grad!

Heiko Rech hat in einem seiner Beiträge beschrieben externer Link, wie man Bretter zum verleimen mit der Handkreissäge fügen kann. Ich habe das bei der Schnittgüte meiner alten ATF bezweifelt, jetzt glaube ich, dass es geht, wenn man sich diese Schnittkante anschaut:

Ein Stück Abfallholz zeigt die Schnittgüte des 48-Zahn Sägeblatts

Für mich hat sich die Aktion gelohnt! Was ich bei der Suche nach Informationen über die „Modellpolitik“ von Festool gelesen habe, hat mich nicht davon abgehalten, wieder eine Säge dieser Firma zu kaufen. Im „bezahlbaren“ Segment immer noch eine Empfehlung…

Anschlagreiter für die Anschlagschiene des Festool Basis Plus [Final]

Wie im vorhergehenden Beitrag zu lesen war, hat meine erste Konstruktion im praktischen Einsatz nicht funktioniert. Nachdem ich nun wieder den Baumarkt besucht habe, liegen die Zutaten für einen funktionierenden Anschlag bereit.

Zuerst wurde der Kopf einer M 8-Schraube (M 8X40) mit dem Schleifmaschine bearbeitet, bis der Kopf zusammen mit der bearbeiteten Karosseriescheibe in den Anschlag passt:

Der Kopf der Schraube wurde etwas abgeschliffen

Viel wurde nicht abgeschliffen; es sollte so viel sein, dass sich die Schraube ohne „Hakelei“ in der Nut verschieben lässt. Ein Stück Multiplex wurde auf der Kreissäge so genutet, dass es möglichst mittig auf der Schiene aufliegt. Daran wurde der eigentliche Anschlag des vorherigen „Versuchs“ angeschraubt:

Der fertige Anschlagreiter

Nun kann eine Sterngriffmutter auf die Schraube aufgesetzt werden, die das ganze an beliebiger Stelle des Anschlages klemmt:

Der Anschlagreiter in seiner gedachten Funktion

Jetzt muss nur noch die Karosseriescheibe an der Schraube fixiert werden, da es manchmal etliche Umdrehungen braucht, bis die notwendige Klemmung aufgebaut wird, die den Anschlagreiter fixiert. Leider war mein 2-K-Kleber nicht mehr zu gebrauchen, also müssen ein paar Tropfen Sekundenkleber dafür herhalten. Nun kann ich die Kappfunktion der Säge endlich rationeller nutzen. Und über einen klappbaren Anschlagreiter mache ich mir Gedanken, wenn ich ihn benötige Von der Multiplexplatte liegt noch ein Stück auf der Werkbank…

Anschlagreiter für die Anschlagschiene des Festool Basis Plus

Viele Teile des Basis Plus-Systems sind noch erhältlich. Welche Teile das sind, kann man im „Elektronischen Katalog “ von Festool nachsehen. Leider sind die Kappanschläge und Anschlagreiter nicht mehr zu bekommen. Also muss man sich etwas „basteln“. Heute berichte ich von einem „Fehlschlag“. Mein Adapter hat zwar wunderbar gepasst, die Ausführung konnte jedoch nicht den beim klemmen entstehenden Kräften standhalten. Ich berichte trotzdem davon, weil man auch seine Misserfolge teilen sollte! Am Ende des Beitrages dann ein Ausblick auf eine funktionierende Lösung.

Zuerst die Maße des Anschlagprofils (das ist das „normale“ Profil, welches als Säge- und Kappanschlag benutzt wird!):

Die Masse der Festool Anschlagschiene

Für diese ungewöhnliche Breite und geringe Tiefe (Höhe) gibt es leider keine Nutensteine mit Gewinde, die man verwenden könnte; Schrauben passen auch nicht, da eine Schraube mit passendem Kopf von der Höhe her nicht in die nur 6mm hohe Nute passt. Meine Idee war es also, etwas zu bauen, was in die obere Führung der Schiene passt und sich darin verschieben lässt.

Zuerst habe ich mir aus einem Streifen Multiplex mit 21mm Stärke etwas „passendes“ geschnitten und mit der Säge passend genutet. An einer der beiden Seiten mussten mit der Oberfräse noch knapp 2mm entfernt werden, damit sich das Brett in den Anschlag einführen lässt:

Der Halter in der Schiene

Hier sieht man schon, dass das unten stehende Stück Multiplex sich schichtweise „auflöst“. Der Reiter bekam ein Bohrung, in die eine Einschraubmuffe (Rampamuffe) eingedreht wurde, die mit dem M 5-Gewinde eine Sterngriffschraube aufnimmt.

Der Halter mit Sterngriffschraube, die zur Klemmung in der Schiene gedacht ist

Leider habe ich im Baumarkt keine Eindrehschrauben mit Innensechskant bekommen. Rampamuffen lassen sich nur sehr schwierig gerade eindrehen. Bei mir war die Muffe letztendlich schief eingedreht.

Um den Abstand zwischen dem Halter und der Außenkante der Schiene zu überbrücken habe ich den eigentlichen Anschlag „flacher“ gemacht

Der bearbeitete Anschlag

Beide Teile werden nun zusammen geschraubt und in die Schiene eingeführt

Der fertige Anschlag in der Schiene

Leider ist beim ersten (vorsichtigen“ anziehen der Schraube die Multiplexplatte unterhalb der Nute wieder eingerissen. Das ist also keine haltbare Lösung!

Nach dem ersten Frust habe ich dann begonnen, meine Vorräte nach brauchbaren Alternative zu durchsuchen. Gefunden habe ich Karosseriescheiben mit einem ca. 9mm großem Loch, einem Durchmesser von 24mm und einer Stärke von 2mm. Wie man sieht, kann man diese mit der Schleifmaschiene passend herunterschleifen. Dann passen sie auch in die Führung der Schiene

Karosseriescheibe im Original und bearbeitet

Der neue Plan lautet also:

  • Schrauben M 8 besorgen und den Kopf so abschleifen, dass er mit der Scheibe in die Schiene passt
  • Sterngriffmutter M 8 besorgen
  • neuen Anschlagreiter bauen
  • Gedanken machen, wie dieser klappbar ausgeführt werden kann!

Ich werde berichten. Und ja, das Projekt „Oberfräse in den Basis Plus einbauen“ stockt im Moment, da ich noch keine Multiplexplatte dafür habe und noch Nutfräser mit Anlaufring benötige.

Einbau einer Oberfräse in den Festool Basis Plus [1]

Ich habe vor ca. 25 Jahren einen Festool Basis Plus mit dem Modul 1A/T und einer Tauchkreissäge ATF 55E gekauft. Dieser „Multi­funktionstisch“ konnte/kann mittels austauschbarer Module mit verschiedenen Einsätzen bzw. Elektrowerkzeugen bestückt werden. Neben dem Modul 1A/T, einer kombinierten Kreis- und Kappsäge (Zugsäge) gab es Module für die Oberfräse, eine größere Kreissäge, einen Walzenschleifer und eine Festool Stichsäge.

Zwischenzeitlich wurde das System durch das sog. „CMS – Compact Modul System“ ersetzt., welches die gleichen Funktionen bietet, sich aber teilweise grundlegend vom System Basis Plus un­terscheidet. So haben die Module (Einlegeplatten) z.B. die gleiche Größe, aber darin eingebauten Werkzeuge weisen garvierende Einschränkungen auf. Wird z.B. die aktuelle Handkreissäge TS 55 REBQ-PLUS (das Nachfolgemodell meiner AT 55 E) mit dem dazugehörenden Modul einge­setzt, lässt sich nur noch eine Schnitthöhe (-tiefe) im Tisch von ca. 30 mm erreichen, da die Be­dieneinheit des Moduls an die seitlichen Träger des Tisches anstößt. Ein Umstieg würde also eine komplette Neuanschaffung bedeuten, da eine Schnitttiefe von 30 mm nun wirklich nicht viel ist. Außerdem stünden die Kosten (für mich in keinem Verhältnis mehr, da ich für die Säge (damals) umgerechnet ca. 600 EUR bezahlt habe. Ein vergleichbares CMS-System (also Tisch und Säge mit passender Einlage) würden heute rund 1.200 EUR kosten…

Neben der Säge, wollte ich schon seit längerer Zeit meine ELU Oberfräse (MOF 96) in den Tisch einbauen. Module für den Ein­satz einer Festool Oberfräse (OF 1010) im Tisch (dann heißt das Modul 5 A) kosten bei ebay deut­lich über 300 EUR, dann aber noch ohne Oberfräse, die noch einmal gutes Geld kostet. Ich habe daher damit begonnen, mir (vorerst) für meine MOF einen eigenen Einsatz zu „schneidern“.

Sie sieht die Aufnahme im Tisch für die Module aus:

Die Aufnahme für Module im Basis Plus Tisch

Gut zu erkennen ist die abgerundete Aufnahme für das Profil des Moduls und ein eingelegter „Dämpfungsstreifen“. Auch ist die umlaufende Nute am Tisch zu erkennen, die es ermöglicht eige­ne Anschläge zu adaptieren. Hier lässt sich einfach eine 8 mm Schraube bzw. Mutter einschieben und zur Befestigung von Anschlägen nutzen.

In einem ersten Schritt habe ich mir eine Siebdruckplatte mit den Maßen 32,5 x 57,9 cm besorgt. Siebdruckplatte hat neben der Stabilität (es ist eine Multiplexplatte) den Vorteil, dass sie auf einer Seite mit einem Film beschichtet ist, der sie sehr glatt macht und so Werkstücke beim schieben über den Tisch nicht „bremst“. Die Platte habe ich mit dem kleinen Stationärtisch der MOF an den langen Seiten so genutet, dass sie jetzt in der Aussparung plan mit dem Tischgestell aufliegt:

Die fertig gefräste Platte im Tisch

hier ist die Nute an der Einlegeplatte zu sehen:

So sieht die fertig gefräste Platte von unten aus

Da ich ursprünglich Bedenken hatte, dass die Platte sich durchbiegen könnte, habe ich an den Stirnseiten Hölzer (ein Streifen 18 mm Multiplex) angebracht, die mittels eines aufgeschraubten Aluwinkels dafür sorgen, dass die Platte nicht verrutschen kann und und sich am vorderen und hin­teren Quersteg des Tisches abstützt. Aus verschiedenen (seriösen) Äußerungen habe ich zwischenzeitlich entnommen, dass eine Multiplex-Platte auch bei einer Stärke von ca. 6mm noch ausreichend Stabilität hat, um eine Oberfräse mit einem Gewicht von ca. 3 kg. zu tragen.

<Fortsetzung folgt>