Strg+C & Strg+V = Entf …

Unter dieser Überschrift betitelte heute ein Online-Magazin treffend den Rücktritt von Karl-Theodor zu Guttenberg, dem Ex-Verteidigungsminister. Der Rücktritt wurde auf einer Pressekonferenz bekannt gegeben, den Wortlaut der Erklärung kann man (auch) auf der Seite von Herrn zu Guttenberg nachlesen.

Ich frage mich immer noch, wie so viele Menschen Herrn zu Guttenberg „die Stange halten“ und sein Plagiat mit teilweise abstrusen (!) Begründungen verteidigen. Es geht doch nun wirklich nicht darum, dass „von links gesteuerte“ Propaganda gegen den Ex-Minister betrieben wurde oder man „sich doch einmal die Doktorarbeiten anderer Politiker ansehen soll“. Herr zu Guttenberg hat seine Vita auf eine Art und Weise geschönt, dass er in jedem anderen Betrieb bereits von etlichen Monaten gefeuert worden wäre! Wie im vorherigen Post beschrieben mutieren da Auslandspraktika  zu Berufserfahrung im Ausland, ein 17-jähriger „begleitet einen Börsengang“, ein „Prädikatsexamen“ stellt sich als „befriedigend am unteren Rand“ heraus und eine Zulassung zur Promotion wird nur durch eine Ausnahmegenehmigung möglich.

Auch die Rücktrittserklärung schiebt die „Schuld“ am Rücktritt wieder auf andere – da ist wieder die „enorme Wucht der medialen Betrachtung meiner Person“. Und auch die in Afghanistan gestorbenen Soldaten muss er erst „mit Würde zu Grabe (zu) tragen und nicht erneut ihr Gedenken durch Debatten über meine Person überlagern zu lassen“. Einfach widerlich, wie hier alle Register gezogen werden und natürlich wird auch wieder betont, dass Herr zu Guttenberg Fehler hat und dies eingesteht („Ich habe wie jeder andere auch zu meinen Schwächen und Fehlern zu stehen, zu großen und kleinen im politischen Handeln bis hin zum Schreiben meiner Doktorarbeit.“)

Mich hat von Anfang an die „Präsentation“ des Herrn zu Guttenberg gestört. Wer sich so am Times Square präsentiert oder sich so „in’s rechte Licht setzt“ ist mir nur einfach suspekt. Meine Vorahnungen wurden bestätigt.

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