„Freestyle“ Ramen – nicht ganz klassisch aber lecker

Ich bin bekennender Nudelfan. Süppchen sind auch mein Ding. Was lag also näher, als Pasta und Suppe zu vereinen. Haben die Japaner perfektioniert (erfunden haben es die Chinesen) und nennen es Ramen. Ich habe mich in letzter Zeit etwas in das Thema eingelesen und gestern meinen ersten Ramen begonnen. Es sollte eine Hühnerbrühe mit Shiitake-Geschmack werden.

Die Zutaten für den Grundansatz sind

  • 30 gr. Dashi Kombu (getrocknete Algen) und
  • 30 gr. getrocknete Shiitake Pilze.

Die wurden gestern Abend in einem Topf mit 2 1/2 Ltr. Wasser angesetzt

Der Grundansatz

Ebenfalls gestern habe ich die übrigen Zutaten beim örtlichen Lebensmittelhändler des geringsten Misstrauens und einige spezielle Zutaten beim Asiaten des Vertrauens erstanden. Ich will meinen Ramen ganz schlicht halten, Ajitsuke Tamago (marinierte Eier) oder Chasu (Schweinebauch) hebe ich mir für den Winter auf, wenn es noch wichtiger ist, dem Körper Nährstoffe in größerer Menge zuzuführen.

Die übrigen Zutaten sind:

  • 4 Keulen (mit Rückenstück) vom Kikok-Huhn
  • 2 Chilischoten
  • ein größeres Stück Ingwer
  • 4 Knoblauchzehen

die weiteren Zutaten

Die Zutaten werden klein geschnippelt

Die Keulen werden heiß abgewaschen und in einen großen Topf gelegt

Gemüse drauf

dann die Ansatzbrühe mit dem Kombu und den Shiitake Pilzen

Nun das ganze vorsichtig aufkochen und aufsteigenden Schaum sofort abschöpfen

Nach ca. 1 Stunde hatte der Kombu seine Schuldigkeit getan, auch die Pilze wurden später entfernt. Die Brühe sieht nach 1 1/2 Std. schon sehr vielversprechend aus

hier schwimmen die Shiitake Pilze noch in der Brühe

Jetzt wird es Zeit, die Würzbrühe anzusetzen. Da die Suppe noch kein Salz gesehen hat, verwende ich dafür

  • eine Kelle von der Hühnerbrühe
  • einen knappen Esslöffel dunkle Misopaste
  • ca. 4 EL „dünne“ Sojasauce

Da ich keine „dünne“ Sojasauce mehr hatte, habe ich gestern diese (thailändische) erstanden

Marke „glücklicher Junge“

und diese Misopaste 😉

Alles wird in einem kleinen Topf mit dem Schneebesen vermischt und auf kleiner „Flamme“ vorsichtig erhitzt. Hier die (bescheidenen) Toppings

  • Frühlingszwiebel, die in Ringe geschnitten wird und
  • Togarashi, eine Gewürzmischung aus japanischem Pfeffer, Chili, Orangenschale, schwarzem und weißem Sesam

die Toppings

Bei den Nudeln habe ich mich für Soba Nudeln aus Buchweizenmehl entschieden. Die haben eine sehr schöne „schlotzige“ Konsistenz und schmecken mir wirklich sehr gut. Ab in das kochende Wasser und für 5 bis 6 Minuten kochen

Die Nudeln werden mit „kurz vor al dente“ in ein Sieb gegossen und mit lauwarmem Wasser abgespült. Das entfernt die restliche Stärke und man kann sie so schön weglutschen ;-).

Jetzt geht es an den finalen Schritt: das Anrichten! Würzbrühe (ca. 4-5 EL) in eine große Schale, Nudeln dazugeben

mit der Grundbrühe auffüllen und einige größere Stücke vom Hühnerfleisch dazulegen

Jetzt noch Frühlingszwiebeln und Togarashi darauf und es kann geschlürft werden

fertig ist der Ramen

Anmerkungen zum Titel:

  • Meinen Rahmen habe ich als Freestyle bezeichnet, weil ein japanischer Koch die Grundbrühe gefiltert hätte. Ich sehe aber nicht ein, warum ich die Chilis, Knobis und den Ingwer entsorgen soll.
  • Das Fleisch habe ich ebenfalls in der Brühe gelassen, auch wenn die „Nährstoffe“ in das Wasser übergegangen sind, ich werfe so etwas nicht weg
  • Soba Nudeln aus Buchweizenmehl sind keine „originalen“ Ramen Nudeln, schmecken mir aber sehr gut 😉

Wer sich etwas durch das Netz wühlt findet eine Vielzahl von Anregungen, wie man einen Ramen zusammen basteln kann! Da ist auch bestimmt für Euren Geschmack was dabei!

PS: Wer sich für die japanische Ramen Kultur interessiert, dem sei der Film „Tampopo“ empfohlen!

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