Apple stellt das iPad vor [Update]

Nachdem es in den letzten Tagen schon fast beängstigend viele „Vorabmeldungen“ zum Apple Tablet gegeben hat, stellte Apple gestern Abend das iPad vor. Seitdem häufen sich in den „einschlägigen“ Foren die Beiträge zum Pro und Contra dieses Gerätes.

Ich sehe dieses Gerät als eine neue Gattung von Computern! Es soll (wird?) eine Zielgruppe erreichen, die sich bisher nicht mit Computern und dem Internet beschäftigt hat. Der unbedarfte Nutzer wird sein Notebook (oder Netbook) nicht aus dem Schrank hervorkramen (feststellen, das der Akku leer ist), den Deckel aufklappen und Windows starten, um dann festzustellen, dass 150 MB Updates heruntergeladen werden müssen und der (so hoffentlich vorhandene) Virenscanner beginnt, die Festplatte auf schädliche Inhalte zu untersuchen. Er muss sich keine Gedanken machen, wie er das heruntergeladene Programm entpackt („Was ist 7Zip?“), danach installiert und sich nicht mit Fragen der Firewall („Blahblubb versucht eine Verbindung mit dem Internet aufzubauen. Wollen Sie das?“) herumschlagen!

Er wird einfach das iPad aus dem Dock nehmen, den Einschaltknopf drücken und einfach mit dem Finger auf die Mail-App tippen. Danach werden seine E-Mails abgerufen und angezeigt. Er wird einfach auf das Safari-Symbol tippen und im Internet surfen…

Screenshot von apple.com

Und: nein, er wird kein anderes Betriebssystem installieren wollen, die (nicht vorhandene Festplatte) nicht umpartitionieren wollen und auch nicht versuchen, einen Aldi-Scanner am USB-Port mittels zweifelhafter Eingriffe in eine Registry „zum Laufen“ bringen wollen.

Im Sinne der „Mündigkeit“ und „digitalen Freiheit“ wird er bestimmte Inhalte im Netz nicht sehen können* (dürfen?) und auf die Apps beschränkt sein, die den Weg in den App-Store finden. Aber er (sie) wird ein einfach zu bedienendes Stück Hardware bekommen, das nach meinen bisherigen Erfahrungen mit der Firma Apple hochwertig ist und seine Funktion erfüllt. Nicht mehr – aber auch nicht weniger.

Die Hardcore-Nutzer werden all das als eine Zumutung empfinden; sie werden in ihren Fähigkeiten drastisch eingeschränkt – daher werden sie sich ein Tablet mit Windows 7 kaufen, wo sie die Mausbedienung durch den Finger ersetzen. Dort können Sie dann auch Linux installieren und Ogg-Dateien abspielen.

Die Version 2 des iPad wird dann wohl auch eine (oder zwei?) Kameras enthalten und den Slot für Speicherkarten – so Steve Jobs will…

* Flash läuft auf dem iPhone nicht und wird auch auf dem iPad nicht laufen. Apple setzt eben auf Quicktime. In den Augen der Kritiker ein sehr großer Nachteil. Komischerweise schreien alle bei den erkannten Sicherheitslücken in Flash immer am lautesten 😉

[Update: 29.1.2010] Der T-Online Shop stellt das iPad schon auf seinen Seiten vor und nimmt Vorbestellungen dazu an. Die Preise wurden 1:1 „umgerechnet“. Ich lasse mich überraschen, wie der offizielle Preis von Apple lauten wird. Zu Datentarifen ist noch nichts zu erfahren.

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