Nachdem zuerst ein Moratorium verkündet wurde, hat sich die Bundesregierung (!!) heute dazu entschlossen, sieben Atomkraftwerke abzuschalten! Nun darf ich mich also fragen, was zu dieser Entscheidung geführt hat. Das Erdbeben und das Versagen der Kraftwerkstechnik in Japan hat doch an der Situation in deutschen Atomkraftwerken nichts geändert! Wozu also jetzt die Sicherheitstechnik deutscher Atomkraftwerke überprüfen, wo sie doch vor kurzer Zeit noch ausreichend war, um eine Laufzeitverlängerung auszusprechen? Sieben Atomkraftwerke können ohne weiteres vom Netz genommen werden; ihre Kapazität wird nicht benötigt, um den Bedarf in Deutschland zu decken! Was und wofür haben sie also bis zu dieser irrationalen Entscheidung produziert? Wohl keine heiße Luft, sondern elektrischen Strom, der Abnehmer gefunden hat – der für bares Geld verkauft werden konnte. Geld, dass einer Lobby zu Gute kommt, die auf der anderen Seite nicht für das haftet, was sie uns und unseren Enkeln (und für weitere 10.000 oder 100.000 Jahre) hinterlassen wird. Gerne wird die Mär vom preiswerten und CO2-schonenden Atomstrom verbreitet, der uns bis zur Verfügbarkeit von alternativen Energien zur Verfügung stehen wird. Aber das Grundproblem der strahlenden Reste ist immer noch nicht gelöst.
Auch wenn unsere Bundeskanzlerin dieses Moratorium (rechtlich umstritten!) nicht aus wahlkampftaktischen Gründen ausgerufen haben sollte – ein sehr bitterer Nachgeschmack bleibt. Wieder einmal zeigt sich deutlich, wie eng Politik und Wirtschaft miteinander verflochten sind.