Schatten über dem Pott: 19 Tote bei der Loveparade

Eine „Metropolregion“ mit über 5 Millionen Einwohnern sollte es doch schaffen, einen Event, wie die Loveparade zu organisieren. Denkt man, aber wird eines Besseren belehrt…

Heute Nachmittag sind in Duisburg (mindestens) 15 17 18 19 20 21 Menschen gestorben , als es zu einer Massenpanik auf dem Gelände der Loveparade kam. Fernsehen und Online-Dienste berichten, dass der einzige Zugang zum Festivalgelände nur durch einen Tunnel zugänglich war. Gedacht war daran, die Besucher nicht über die Gleise der Bahn und die angrenzende A 59 laufen zu lassen, sondern auf festgelegten Wegen und eben durch diesen Tunnel auf  das Gelände des ehemaligen Duisburger Güterbahnhof  zu geleiten. Hinein- und hinaus drängende Menschen haben sich aber in diesem Tunnel gegenseitig tot getrampelt… [Update] Nach den Aussagen auf der Pressekonferenz hat es offensichtlich keine Massenpanik gegeben, sondern die (?) Verunglückten sind von der Überführung oberhalb des Tunnels abgestürzt. Darauf weisen offensichtlich die Verletzungen („Rückenmarkverletzungen“) hin…[Update]

Dass das Gelände für ca. 500.000 Menschen „ausreichen“ sollte, aber mindestens 1 Million Besucher erwartet wurden, hat schon im Vorfeld viele verwundert. Nun beginnt das „stochern im Nebel“ und die Suche nach der Ursache (und letztendlich nach den Verantwortlichen) für diese Tragödie. Abgesehen von den „ewigen Besserwissern“, die jetzt schon den Kopf des Duisburger Oberbürgermeisters fordern, wird sich in den nächsten Tagen wohl zeigen, wo die Planung wirklich versagt hat. Ich vermute, dass den Verantwortlichen ein Organisationsverschulden nicht nachgewiesen werden kann… Hier ein schönes Beispiel zu den Verhältnissen in Berlin und Duisburg .

Ich drücke denen, die jetzt am Duisburger Hauptbahnhof stehen, die Daumen, dass sie heile nach Hause kommen und sich dort nicht wieder etwas ereignet. Mein Mitgefühl gilt den Angehörigen der Toten, die eigentlich nur etwas Spaß haben wollten…

[Update]Nachdem sich die Zahl der Toten mittlerweile auf 19 und die Zahl der Verletzten auf 342 erhöht hat, beginnt die Aufarbeitung dieses schrecklichen Ereignisses mit den ersten Fragen , die sich schon gestern Abend viele gestellt haben. Eine Strafanzeige wurde bereits gestellt und die Staatsanwaltschaft hat die Unterlagen der Stadtverwaltung beschlagnahmt. Während der „Panikforscher“, Professor Dr. Michael Schreckenberg sein „Sicherheitskonzept“ noch verteidigt, wird nun bekannt, dass Polizei und Feuerwehr bereits vorher vor den Risiken des begrenzten Zugangs zu dem Geände gewarnt haben .[Update]