Entschuldigung! Spenden statt reden!

Ich gebe zu, dass ich in den letzten Tagen mehr über die Reaktorkatastrophe in Japan nachgedacht und gelesen habe, als an die Opfer und Betroffenen des Erdbebens und der Katastrophe zu denken…

Bei all den Nachrichten über den drohenden „Super-GAU“ im Reaktor Fukushima sollten wir alle diejenigen nicht vergessen, die jetzt ohne ein Dach über den Kopf in Notunterkünften untergebracht sind und dort bereits Hunger leiden müssen. Es sind sogar schon einige Personen erfroren, weil die Notunterkünfte nicht beheizt werden können. Ich habe daher heute meinen finanziellen Beitrag geleistet und bitte diejenigen, die dieser Zeilen lesen, dies ebenfalls zu tun. Eine Suche nach „Spenden Japan“ fördert in Google etliche Treffer zu Tage. Aber bitte darauf achten, dass die Organisation, der ihr spendet das Gütesiegel des DZI (Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen) besitzen. Nur so ist gewährleistet, dass für Verwaltungskosten und sonstiges kein unangemessener Betrag verwendet wird!

Abschalten! … Abschalten???

Nachdem zuerst ein Moratorium verkündet wurde, hat sich die Bundesregierung (!!) heute dazu entschlossen, sieben Atomkraftwerke abzuschalten! Nun darf ich mich also fragen, was zu dieser Entscheidung geführt hat. Das Erdbeben und das Versagen der Kraftwerkstechnik in Japan hat doch an der Situation in deutschen Atomkraftwerken nichts geändert! Wozu also jetzt die Sicherheitstechnik deutscher Atomkraftwerke überprüfen, wo sie doch vor kurzer Zeit noch ausreichend war, um eine Laufzeitverlängerung auszusprechen? Sieben Atomkraftwerke können ohne weiteres vom Netz genommen werden; ihre Kapazität wird nicht benötigt, um den Bedarf in Deutschland zu decken! Was und wofür haben sie also bis zu dieser irrationalen Entscheidung produziert? Wohl keine heiße Luft, sondern elektrischen Strom, der Abnehmer gefunden hat – der für bares Geld verkauft werden konnte. Geld, dass einer Lobby zu Gute kommt, die auf der anderen Seite nicht für das haftet, was sie uns und unseren Enkeln (und für weitere 10.000 oder 100.000 Jahre) hinterlassen wird. Gerne wird die Mär vom preiswerten und CO2-schonenden Atomstrom verbreitet, der uns bis zur Verfügbarkeit von alternativen Energien zur Verfügung stehen wird. Aber das Grundproblem der strahlenden Reste ist immer noch nicht gelöst.

Auch wenn unsere Bundeskanzlerin dieses Moratorium (rechtlich umstritten!) nicht aus wahlkampftaktischen Gründen ausgerufen haben sollte – ein sehr bitterer Nachgeschmack bleibt. Wieder einmal zeigt sich deutlich, wie eng Politik und Wirtschaft miteinander verflochten sind.